Frohe und gesegnete Ostern
Montag, 13. April 2009Das diesjährige Osterbildchen zeigt die Auferstehung Christi, wie sie Mathias Grünewald auf dem Isenheimer Altar um 1510 gemalt hat. Im Original ist dieser Altar im Museum Unterlinden in Colmar zu sehen.
Was für ein Anblick? Was fesselt mehr - der Blick des Herrn, der unweigerlich zu Herzen geht und anrührt, oder die Lichtfülle, die den Auferstandenen umgibt?
In strahlender Lichtglorie fährt Christus aus der Grabesenge hervor in die Weite der bestirnten Nacht. Der Körper des Gekreuzigten hat sich zu verklärten Lichtgestalt verwandelt, die Wundmale zu Wahr- und Siegeszeichen. Wie eine Schleppe wallt das riesige Grabtuch, das unten noch die Kühle des Grabes und des Todes erahnen lässt, oben aber göttlich gülden strahlt. Das Grab kann den Herrn nicht halten, das Tuch, es flattert und weht und wandelt sich oben gleichsam zum leuchtenden Königsmantel des Triumphators.
Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.
Ein altes Kirchenlied besingt:
Mors et vita duello
conflixere mirando
dux vitae mortuus
regnat vivus.
Tod und Leben
duellierten sich in unbegreiflichem Zweikampf
der Fürst des Lebens, der starb
herrscht nun lebend.
Seine Herrschaft beginnt sich machtvoll auszubreiten. Eine wahre Lichtexplosion, gleich einem Urknall göttlicher Energie soll alle Finsternis vertreiben. Derart bezwingend als Vision von Farbe und Licht ist das Wunder der Auferstehung wohl nie wieder gestaltet worden.